Pilgern auf dem Jakobsweg, Via Regia

19.09.2010

Gotha

…und meistens kommt es anders als man denkt 🙂

Ich habe mein Laufen erst einmal unterbrochen. Vielleicht geht es im Fruehjahr weiter und dann viel weiter, denn der Jakobsweg hoert ja erst in Spanien auf 🙂

Nette Pilgerwege gibt es auch in Norwegen (Klick Info).

18.09.2010

Erfurt – Gotha

Nach lecker Fruehstueck in meinem „Stammlokal“ 🙂 , bin ich mit der Strassenbahn an den Standtrand von Erfurt gefahren. Heute morgen war es recht frisch. Aber nur gut zum laufen. Lange Zeit hatte ich einen prima Ausblick ins weite Tal gehabt. Ausserdem auf die Burgen, die die „Drei Gleichen“ (Klick Info) genannt werden. Ich kenne die Burgen, aus meiner Kindheit. Wir sind an denen auf der Autobahn oft vorbei gefahren. Vor ein paar Jahren war ich dann auch mal dort. Ein Kindheitswunsch wurde war. 🙂

Die letzten 4 km nach Gotha bin ich wieder per Anhalter gefahren. Ich wurde von einem netten VW Busfahrer direkt vor die Tuer der Pension gebracht. Gotha selbst scheint ganz interessant zu sein. Werde aber trotzdem morgen weiter laufen

Laufleistung: 18 km

17.09.2010

Erfurt

Sightseeing in Erfurt 🙂

16.09.2010

Erfurt

Ich suche eine Gelegenheit, fuer ein entspanntes Fruehstueck. Ich finde ein prima Restaurante, wo ich fuer Euro 6,50 ein prima Buffet geboten bekomme. Es wird prima Hintergrundmusik gespielt. Ich merke mal wieder, wie wichtig Musik in meinem Leben ist. Als ich da so herum fruehstuecke kommt doch die Sigrid vorbei gelaufen. Wir kennen uns aus Freyburg, wo wir gemeinsam als Pilger uebernachtet haben. Ich klopfe gegen die Scheibe und mache auf mich aufmerksam. Sie ist vom lecker Buffet schnell zu ueberzeugen, und schon fruehstuecken wir gemeinsam und tauschen uns aus. Wie prima, das wir uns „zufaellig“ getroffen haben. Wir verabreden uns fuer den Abend. Dann mache ich eine Stadtrundfahrt, die lange nicht so gut war wie in Leipzig. Aber doch habe ich ein paar interessante Informationen erhalten. Danach laufe ich noch ein wenig durch die Stadt. Ich habe inzwischen ein prima Lebensgefuehl. Denke auch, mal wieder meine Mitte zu spueren. Wie wunderbar! Zuletzt hatte ich dieses Gefuehl in Neuseeland.

15.09.2010

Lengefeld –> Erfurt

Ich gehe nicht den Jakobsweg, sondern meinen eigenen. Dieser fuehrt mich gleich hinter Lengefeld zu zwei schoenen Burgen und dann hinauf auf einen Berg. Bei wunderbaren Wetter, habe ich feinsten Fernblick. Da der Jakobsweg von meiner Position im Norden liegt, schlaengel ich mich langsam nordwestlich durchs Land. Schliesslich komme ich Dorf Hassenhausen an. Ich beschliesse bis zu meinem heutigen Etappenziel mit dem Bus zu fahren. Ausserdem versuche ich per Anhalter weiterzukommen. Viele Autos fahren vorbei. Dann haelt doch noch ein Auto an und drin sitzt der Michael. Wir quatschen ueber dies und das. Wir finden viele gemeinsame Interessen. Er ist unterwegs zu einem Treffen mit Artabana Leuten in Erfurt. Was das ist, erfahrt ihr hier (Klick Info). Ich wollte nur ein paar Kilometer mitfahren. Michael bot mir an, ihn zum Treffen zu begleiten, und ich stimmte zu. In Erfurt angekommen, gingen wir zu Johannes in die Wohnung. Ich wurde sehr nett aufgenommen. Es gab Tee und was zu knabbern. Interessiert hoerte ich zu. Auch Thema war mal wieder das Oekodorf 7 Linden. Ich kenne das Dorf aus anderen Treffen und Berichten. Schaut euch mal die Seite an (klick Info). Zwei Std. spaeter wurde die Versammlung beendet. Wir stellten und noch mal im Kreis auf, und sangen ein Lied. Dann verabschiedeten wir uns, tauschten Kontaktadressen aus. Dann suchte ich mir eine Unterkunft, die ich in der Jugendherberge fand. Hab ein prima Zimmer. Die Stadt Erfurt gefaellt mir richtig gut (klick Info). So beschliesse ich, erst wieder Samstag meinen Weg fortzusetzen. Die Altstadt ist sehr schoen, und groesstenteils original erhalten, da die sie im 2. Weltkrieg kaum zerstoert wurde. Leute kommen mir lächelnd entgegen, die Stadt hat eine gute Energie. Ich fuehl mich woh hier.

14.09.2010

Freyburg –>Lengefeld

Als ich morgens zum Baecker ging, hatte der Wettergott ein Einsehen. Es hoerte mal kurz auf zu regnen. Dann hat es eigentlich den ganzen Tag geregnet. Das war okay. Angekommen in Naumburg verbringe ich viel Zeit im Dom. Was fuer eine prima alte Geschichte. Und soviel original Alt. Ab und zu lief ich auf dem Jakobsweg, dann wieder nicht. Ich bin davon abgekommen, ihn unbedingt finden zu muessen. Und das ist gut so. Der Weg ist das Ziel. Auch meine heutige Uebernachtungsgelegenheit ist eher… hm… rustikal 🙁 . Mal nachgerechnet habe ich noch ca. 150 km von 430 km vor mir. Das werden wohl max. weitere 10 Tage des wanderns sein. Ja nachdem, wie sehr ich meine Sightseeing Touren zeitlich gestalte.

Laufleistung: 16,4

13.09.2010

Braunsbedra –> Freyburg

Heute Morgen im Fahrradladen hat sich nichts ergeben. Das ist auch okay. Fuehle mich soweit wieder fit und habe mich auf das Laufen gefreut. Den Jakobsweg habe ich heute nicht gefunden. Aber dennoch schoene Wege gelaufen und am Ziel angekommen. Heute uebernachte ich mal wieder sehr schaebig in einer Pilgerherberge. Zwei Damen sind bei mir im Zimmer und kritisieren ebenfalls die schlechte Markierung des Weges seit Leipzig. Hier in Freyburg wird viel Wein angebaut (Klick Info). Die Gelegenheit mal ein Glas zu trinken.

Laufleistung: 15,9 km

12.09.2010

Merseburg –> Braunsbedra

Die Nacht war ein wenig unruhig. Kein Wunder bei diesem Schmuddelzimmer. Also morgens schnell raus. Ich kreisel ein wenig durch die Stadt, wo es viel zu sehen gibt, aber kein Fruehstueck. In einem Park mache ich mich ueber meinen Rucksack her. Denn da liegt Kaese, Wurst und Broetchen drin. Vorbeikommende Leute wuenschen mir einen guten Appetit. Ich staune darueber und strahle uebers ganze Gesicht. Und ueberhaupt… Ich kam mir heute vor wie ein Star. Leute haben mich mit ihren Fahrraedern ueberholt und getuschelt: „ Hast du gesehen, der geht den Jakobsweg!“ Oder: „Oh, sie pilgern den Jakobsweg?“ u.s.w Besonders nett fand ich, als ich in ein Lokal gekommen bin, welches sehr voll war, und ich auf einen Platz warten musste. Da sagte eine aeltere Dame, die mit ihren Mann am Tisch sass: „Sie pilgern den Jakobsweg? Kommen sie doch an unseren Tisch!“ Echt super nett und eine prima Anerkennung. Meine zweite Blase am linken Fuss schmerzt. 🙁 Ich laufe fast darauf. Ich schneide ein wenig von meiner Einlage ab in der Hoffnung, dass die Blase mehr Raum hat und somit nicht mehr ganz so weh tut. Die Rechnung geht ein wenig auf. Ich komme aber nicht so wirklich ins laufen. Der Rucksack fuehlt sich schwer an, laufen auf Teerwegen und das Fehlen von Wegweisern des Jakobsweges nervt. So laufe ich ein paar mal falsch. Komme aber dann doch wieder auf den richtigen Weg. Ich orientiere mich an der Sonne und Uhrzeit, um nach Westen oder Sueden zu laufen, was meine Pilgerrichtung ist. Manche sagen, dass das Nutzen von Navigationsgeraeten einen verdummt. Ich habe zwei. Protzzzzz 🙂 Ich glaube, ich kann somit diese Aussage widerlegen. 🙂 In Braunbedra ist heute Schluss mit laufen. Es laeuft nicht rund. Ich finde ein prima Hotelzimmer und erhalte nach Fragen noch 10 % Nachlass als Pilger. Ich war im Fahrradgeschaeft des Ortes. Ich stand draussen am Fenster und war ueberrascht, das jemand dort hinter dem Schreibtisch sass. Ich denke, das es Ina, die Geschaeftsfuehrerin war. Sie oeffnete mir den Laden und ich sah ein Paradies an tollen Fahrraedern. Es ist ein Wahnsinn, was heute an einem Fahrrad moeglich ist. Die Preise sind natuerlich auch nicht ohne. Alles teure Markenraeder. Als ich nach einem gebrauchten Rad fuer 50,00 Euro fragte, war erst einmal Stille im Raum. 🙂 Wir tauschten uns interessant aus. Ich war eine ganze Weile im Shop. Nu hab ich einen Termin morgen um 11:00 Uhr. Dann hat man vielleicht ein 50,00 Euro Rad fuer mich. Warum das alles. Ich hab keinen Bock mehr zu laufen. Bei diesem Weg soll alles moeglich sein. Ob ich nu wirklich ein Rad kaufe… ich denke eher nicht. Mal gucken. Jetzt geniesse ich erst einmal mein prima Hotelzimmer. 🙂

Laufleistung: 12,3 km 🙁

Das Wort „Frank“ wird in Verbindung gesetzt mit „Frei“. Daher auch: „Frank und frei“. Demnach koennte man den Stadtnamen oben „Frankleben“ wie folgt uebersetzen: „Frei Leben“ Wie wunderbar 🙂

11.09.2010

Leipzig –> Merseburg

Da war es nur noch einer. Ich habe Angie heute Morgen zum Bahnhof Leipzig gebracht. Wir hatten noch genuegend Zeit um dort zu fruehstuecken. Als wir dies taten, fing Angie ploetzlich an zu lachen und zeigte hinter mir. Ich drehte mich um und wer stand da? Der Wolfgang.

Wir luden ihn ein, an unseren Tisch platz zu nehmen. Mit ihm hatten wir nun gar nicht mehr gerechnet. War schoen ihn zu sehen. Lange konnte er nicht bleiben, denn sein Zug fuhr bald. Dann brachte ich Angie zum Zug. Mit dabei eine Hannah, die sich das „Schoene Wochenend Ticket“ der Bahn per Mitfahrgelegenheit mit Angie teilt. Ich ging noch schnell einkaufen und bestieg dann auch einen Zug zum Stadtrand von Leipzig. Von dort ging es gleich in den Wald und dann an einen Fluss, die Luppe, entlang, Felder und wieder Wald. Eigentlich ein schoener Wanderweg aaaaaber. Die ganze Gegend war Moskito City. Ueberall Muecken. Es war so schlimm, dass ich meine kurze Hose gegen eine lange eintauschen musste. Dann zog ich noch meine Jacke an, obwohl es sehr warm war. Es war die Hoelle. Ich bin fleissig gelaufen. Ohne grosse Pause ca. 26 km von dem zu bewaeltigten Weg von 34 km. Zum Schluss bin ich noch per Anhalter in einem neuen Audi V8 an die Stadtgrenze von Merseburg gefahren worden. Meine Herberge ist ein Dreckloch. Uebernachte privat. Das Bett ist zwar bezogen, werde aber darauf mit meinen Schlafsack schlafen. Bin abends noch kurz in die Stadt. Sieht nett aus und hat eine Menge Geschichte. Freue mich, das morgen mal am Tag zu sehen.

Laufleistung: 26 km

Gesamtkilometer: 34 km

10.09.2010

Wie haben lange und gut ausgeschlafen. Dann ging es in die Stadt zum Fruehstuecken und Stadtbummel. Eine vierstuendige Stadtrundfahrt hat uns die Stadt naeher gebracht. Leipzig gefaellt uns beiden.

Laufleistung: Stadtbummel in Leipzig

09.09.2010

Nepperwitz –> Leipzig

Wir fruehstuecken und erhalten unseren Reisesegen.um 10:00 Uhr in der Kirche. Heute mussten wir allerdings vor dem Segen singen. Ich guckte Angie an und wir grinsten ein wenig verkrampft. Dann gingen der Betreuer und wir vor den Altar. Wir sangen das Lied „Danke fuer den guten Morgen…“ und ein Pilgerlied. Das ging richtig gut und hat im nachhinein Spass gemacht. Dann erhielten wir unseren Segen fuer die Reise.

Dadurch gestaerkt traten wir unseren Weg an. Fuer Angie die vorerst letzten Pilgerkilometer. Denn in Leipzig ist ja Ende fuer sie. Es hatte die Nacht ueber geregnet und so waren die Wege recht matschig. Es war ein schoenes abwechslungsreiches Laufen. Aber dann mussten wir mal wieder unsere Regenponchos anziehen. Es regnete recht heftig. Wir kamen an die Stadtgrenze von Leipzig. Der Regen hatte aufgehoert. Durch die Stadt wollten wir nicht laufen und gingen zu einer Bushaltestelle. Die naechsten zwei Std. sollte kein Bus kommen. Was fuer eine Busverbindung ist denn das??? Also hielt ich den Daumen raus. Nach 5 min hielt sogar ein Auto an. Der Typ im Auto ist selbst Bus- Starssenbahnfahrer und weiss um die schlechte Verbindung hier. Deshalb hat er gehalten. Wie cool ist das denn??? Er hat uns bis zu einer Haltestelle mitgenommen, wo er selbst eine Starssenbahn uebernehmen sollte.

Eins, zwei Fix waren wir von dort mit dem Bus ins Hotel gelangt. Duschen und dann noch schnell in die Stadt.

Laufleistung: 16 km

08.09.2010

Wurzen –> Nepperwitz

Nach der letzten Mueckennacht konnten wir heute gut schlafen. Wir sind fruehstuecken gegangen und dann in die schoene Altstadt von Wurzen. Hier konnten wir es uns nicht verkneifen, ins Museum zu gehen (Klick Info). Noch kurz was gegessen und dann ging es weiter auf unseren Weg. Wir sind heute nur ca. 5 km gelaufen. Noch ein wenig Wunden lecken. 🙂 Auch ich habe inzwischen eine stoerende Blase am linken Fuss. Ausserdem brauchen wir morgen dann „nur“ ca. 16 km bis nach Leipzig laufen.

Laufleistung: 5 km

07.09.2010

Dahlen –> Wurzen

Heute morgen haben wir erfahren, dass wir auf einem Bio Bauernhof uebernachteten. Ich habe den Bauer mal gefragt, warum er auf Bio umgestellt hat. Er wollte heraus aus der Abhaengigkeit der Chemie Industrie. Die Kaufverpflichtungen wurden immer kompakter. Das Sprühen immer stressiger, aufwendiger.

Nach dem wir einkaufen waren, sind frueher als die anderen Tage gestartet. Das Wetter war wunderbar und Wege einen prima Verlauf. Es hat viel Freude gemacht durch das Land zu wandern. Unterwegs haben wir auf unserem Weg eine Blindschleiche (Klick Info) und eine Ringelnatter (Klick Info) gesehen. Natuerlich lebendig. Froesche huepfen uns staendig im Weg herum. Wir haben uns auch wieder von den Fruechten der Natur ernaehrt. Wir haben von Baeumen am Wegesrand Birnen, Aepfel, Pflaumen und Mirabellen gepflueckt. Wie lecker und cool.

Nach 10 km sollte heute eigentlich Schluss mit wandern sein. Wir haben aber keine Uebernachtungsmoeglichkeit gefunden und mussten somit weitere 9,5 km wandern. Der Versuch per Anhalter weiter zu kommen, blieb Erfolglos. Angie war kurz vor Ende des Trips am Ende ihrer Leidensfaehigkeit, was ich durch entsprechende Woerter und Saetze hinter mir hoerte. 🙂 Mit rauchenden Fuessen stand sie dann nach 19,5 km mit mir vor einem katholischen Kirchengebaeude, wo wir eine Herberge fanden. Ueberrascht stellte ich heute fest, das auch ich mir inzwischen eine Blase gelaufen habe. Stellt aber kein Problem dar, muss nicht versorgt werden. Auch wenn es sich nicht wirklich so anhoert, uns geht es gut 🙂

Laufleistung: 19,5 km

06.09.2010

Strehla –> Dahlen

Das Fruehstueck war, obwohl in einer Baeckerei, echt mangelhaft. Angie geht es wieder gut. Motiviert starten wir in den Tag und dies, obwohl wir heute 16,6 km laufen muessen. Wir haben wunderbares Wetter. Wir fragen einen aelteren Herrn auf einem Fahrrad nach dem Weg. Daraus wird ein laengeres interessantes Gespraech. Das Laufen macht richtig Spass. Bei Angie weiss ich es nicht so genau. 🙂 Wir brauchen zum Glueck nur kurze Zeit an Strassen laufen.

Das Beste ist ein laengerer Lauf auf einem Bergkamm.

Wir konnten weit ins Land sehen. Die letzten Kilometer waren wieder etwas schwierig, anstrengend. Wir waren muede. Zum Glueck keine grossen koerperlichen Beschwerden.

Wir uebernachten in einer sehr schoenen Pension auf einem Bauernhof. Kostet nur 15,00 Euro pro Person mit Fruehstueck. Unseren abendlichen Hunger stillen wir in einer Pizzeria mit lecker Essen.

Mit Freude stellen wir fest, dass wir schon 120 km hinter uns gebracht haben. So wie es aussieht, werden wir Samstag wohl in Leipzig ankommen. Sonntag oder Montag wird Angie dann wieder nach Hause fahren. Dann geht es fuer mich alleine weiter.

Laufleistung: 16,6 km

05.09.2010

Zeithain –> Strehla

Wir besorgen uns Fruehstueck auf einer ARAL Tankstelle und starten heute erst um 11:45 Uhr unsere Pilgerreise. Angie geht es soweit ganz gut. Ich habe ihr 1,5 kg Gepaeck abgenommen. Sie war heute so gut drauf, das sie meinte, das sie auch volles Marschgepaeck haette tragen koennen. Gute Nachrichten! Trotz allem machen wir heute weniger Kilometer. Dann mal sehen, wie es um Angie steht. Wir sind heute an der Elbe angekommen. Bei wunderbarem Wetter haben wir einen tollen Blick auf den Fluss und die Stadt Strehla in der Ferne.

Eine Radfahrerin spricht uns an. Sie ist den Weg auch schon gepilgert, jetzt aber lieber mit dem Fahrrad unterwegs. Wir setzen mit der Faehre ueber und kommen in einer Pension mit Baeckerei unter. Uebernachtung mit Fruehstuecksbuffet 40,00 Euro fuer uns beide.

Laufleistung: 8,9 km

04.09.2010

Grossenhain –> Zeithain

Bevor wir heute los gingen, waren wir fruehstuecken und Einkaufen. Als wir dann wieder auf unseren Weg waren, mussten wir durch einen Park der Stadt, der vor einiger Zeit von einem Tornado heimgesucht wurde. Angie und ich waren ueber die Schaeden schockiert. Obwohl es so lange her ist, sind diese noch sehr sichtbar.

Ansonsten gab es nichts spezielles. Wetter war schoen, sonnig. Der Wunsch nach einer Laufpause ist bei uns immer sehr gleich. Angie hat Probleme mit dem laufen und quaelt sich. Heute hat sie auch von einem evtl. aufhoeren gesprochen. Ich werde morgen ein wenig Gepaeck von ihr uebernehmen, so dass sie es leichter hat. Mal sehen wie das geht. Weit wollen wir morgen nicht laufen. Wir uebernachten in einem Gebaeude der evangeischen Kirche. Ist sehr nett.

Laufleistung: 16,9 km

03.09.2010

Schoenfeld –> Grossenhein

Wir stehen mal wieder gegen 09:00 Uhr auf. Dann laufen wir zum Baecker um zu fruehstuecken. Belegte Broetchen sind ausverkauft. Trockene Broetchen, Kuchen sind zu haben. Wir trinken eine Tasse Kaffee und gehen dann zum Schloss im Ort. Auch nichts weiter los. Wir holen unsere Rucksaecke bei unserer Pension ab und starten zu unserem naechsten Ziel Grossenhain. Das sind heute ca. 15 km zu laufen. Wir kommen bald an einem Wald, wo wir komische Pilze finden.

Nachdem Angie eine ihrer zwei Einlagen aus dem Schuh entfernt hat, passt nun auch der Wanderschuh und hat beim laufen keine Schmerzen mehr. ZWEI EINLAGEN UEBEREINANDER ?! OHNE WORTE !!! Der Weg war heute ein wenig schwerer zu finden. Bis auf den letzten Teil, wo wir mal wieder an der Landstrasse entlang mussten, hat es sehr viel Spass gemacht zu laufen. Unser Koerper gewoehnt sich langsam an die Belastung. In Grossenhain wollten wir uns eine Pension suchen. War aber zu teuer oder zu weit weg. Also ab in die Pilgerherberge. Alles sehr einfach. Wir zahlen daher fuer die Uebernachtung nur 10,00 Euro fuer beide. Nachdem wir unseren Wanderstaub abgespuelt haben, gucken uns die Stadt an. Angie kauft sich ein paar Crox, weil sie kein Bock mehr auf ihre Wanderschuhe hat. Diese dann nur noch zum wandern. Lecker Pizza essen und dann zurueck in die Herberge.

Laufleistung: 14,7 km

02.09.2010

Koenigsbrueck –> Schoenfeld

Angie hat sich eine zweite Blase am Fuss geholt. Ich gebe ihr meine Trekkingstoecke, um die Fuesse zu entlasten. Es hilft nicht wirklich. Sie kaempft sich durch. Der Weg ist abwechslungsreich.

Leider muessen wir auch wieder auf der Landstrasse laufen. Wir machen ca. alle 5 km eine Pause und lassen die Fuesse abtrocknen, damit wir keine oder nicht noch mehr Blasen an den Fuessen bekommen. Unterwegs treffen wir Wolgang wieder.

Ein netter Geselle. Ich gehe ein Stueck mit ihm zusammen und wir quatschen ueber dies und das. Dann schliesse ich wieder zu Angie auf. Bei einer Pause laeuft noch ein Michael an uns vorbei. Heute uebernachten wir in einer Pension.

Da recht einfach gehalten, zahlen wir 10,00 Euro pro Person. Spaeter gehen wir alle zusammen (drei Schwaben, Wolfgang, Angie und ich) im hiesigen Gasthof etwas essen.

Laufleistung: 17 km

01.09.2010

Kamenz –> Koenigsbrueck

Nach einem spaeten Fruehstueck ging es wieder auf den Weg. Und nun mussten wir doch den hohen Berg hinauf.

Das viel aber nicht so schwer, da am Anfang der Strecke. Wir entdeckten einen lecker Apfelbaum. Unten herum waren die Aepfel leider schon gepflueckt. Wir fanden einen leckeren etwas weiter oben. Zuerst versuchte Angie ihn zu erreichen. Sprang und huepfte. Dann war ich an der Reihe und hatte ihn nach dem dritten Sprung. Es gab wieder viel zu lachen. Wir teilten uns den Apfel und freuten uns des Lebens. Wir sponnen herum, diesen Weg vielleicht auch mal per Pferd zu erkunden. Wir erreichten alsbald eine Pilgerunterkunft, wo wir Kaffee und Kuchen erhielten. Hier trafen wir auch Wolfgang wieder. Die Leute waren wieder alle super nett.

Eine alte Dame (92) konnte dort nicht auf die Toilette gehen, weil die Treppe zu steil war. Also bot ich ihr an, sie nach oben zu tragen. Sie nahm an. Sie machte auf meinen Ruecken komische Geraeusche. Ich fragte, ob alles in Ordnung sei. Da erfuhr ich, dass es nur Lachgeraeusche von ihr waren. Als wir oben ankamen, knutschte sie mich 3-mal. Sie war sooo Happy!

Von hier ging der Weg schoen gelegen durch den Wald und Felder.

Unterwegs trafen wir Wolfgang wieder, dem ich erst einmal richtig seinen Rucksack einstellte. Noch spaeter trafen wir weitere drei Pilger. Die Pilgerunterkuenfte in Koenigsbrueck waren leider alle belegt und guenstige Pensionen gab es nicht. Also liegen wir heute in einem Hotel.

Laufleistung: 14,6 km

31.08.2010

Crostwitz –> Kamenz

Als der Wecker sehr frueh klingelte bereute ich zunaechst, dass wir zum Fruehstueck verabredet waren. Muedigkeit und Leibschmerzen quaelten uns. Wir schafften es, puenktlich fertig zu werden. Wir hatten eine super tolle Unterhaltung mit Monika (der Besitzerin der Herberge) am Fruehstueckstisch.

Wir konnten viel Gemeinsames feststellen. Auch Angie war von ihr sehr angetan. Mit ihrer Herberge, die sie mit ihrem Mann erst vor kurzem eroeffnet hat, und wie sie diese fuehrt, lebt sie eigentlich meinen Traum eines Backpackers in Deutschland. Sie hat einen tollen Satz gesagt.

„Sie braucht nicht raus in die Welt, die Welt kommt zu ihr.“

Dann war es Zeit, sich wieder auf den Weg zu begeben. Monika erteilte uns noch einen Segen fuer unsere Reise. Heute wollen wir Kamenz erreichen. Das sind 14,7 km zu laufen. Der Muskelkater hielt sich in Grenzen. Nach einem Kilometer waren wir wieder eingelaufen. In St. Marienstern besuchten wir das Kloster. Hier treffen wir Wolfgang, auch ein Pilger. Wir hatten die Moeglichkeit, dem Gebet der Zisterzienserinnen zu lauschen. Eigentlich war es mehr ein Gesang. Und dieser Gesang war so lieblich… Das ging echt unter die Haut! Noch Stunden danach war ich sehr bewegt und konnte den Gesang in mir spueren. Der Weg war abwechslungsreich.

Wie schoen es ist, die Feldwege entlang zu laufen und ins weite Land zu schauen. Leider gibt es auch Abschnitte an der Strasse. Aber ist ja auch kein Wunder, denn wir folgen den Spuren alter Handelswege. Die Regenponchos ziehen wir oefters an und aus und sind froh, dass wir diese haben.

In Kamenz muessen wir in die Innenstadt. Das bedeutet noch mal richtig den Berg hinauf.

Angie meinte dazu: „@#&**&(^%$#*^&*(&&)(^$^##%“ 🙂

An der Touristen Information erfahren wir, das die Pilgerherberge etwas weiter weg ist und auch wieder einen Berg hinauf. Ich guckte Angie an und…. „Haben sie etwas in der Naehe?“ fragte ich. So landeten wir in einer preisguentigen Pension mit wunderbaren Betten.

Laufleistung: 14,6 km

30.08.2010

Bautzen –> Crostwitz

Angie und ich starten mit dem Zug von Berlin nach Bautzen (Klick Info), um den Jakobsweg (Via Regia, Klick Info) zu laufen. Wir kommen puenktlich an und laufen um 13:00 Uhr los. Als erstes zur Touristeninformation um unseren ersten Stempel fuer den Pilgerausweis abzuholen. Das verlassen der Stadt erwiese sich als schwierig. Nach ca. 30 min standen wir wieder vor der Touristeninformation. 🙂

Schliesslich gelang es uns, Bautzen durch nette kleine Gassen zu verlassen. Regen setzte ein und wir mussten unsere Regenponchos ueberziehen. Da wir ungeuebt darin waren, war das ueberziehen mit vielen Lachern begleitet.

Gleich nach der Stadt fanden wir Apfel- und Pflaumenbaeume. Wir packten uns die Taschen voll.

Wie genial es doch ist, sich beim Wandern mit Nahrung aus der Natur zu ernaehren. Mit sehr grossen Genuss ass ich die Pflaumen und freute mich ueber das gute Lebensgefuehl. Ich hoffte nur, das die noch nicht ganz reifen Pflaumen mich nicht aufs Klo treiben J

Der Jakobsweg ist gut ausgeschildert und ist leicht zu finden. Wir laufen durch das Land der Sorben (Klick Info). Leider muessen wir viel an der Strasse laufen. Aber es gibt auch wunderschoene Wege durch die Natur. Nach 8,7 km haben wir am Millenniums Denkmal die erste Pause gemacht. Es war kuehl und regnerisch. Bei diesem Wetter hin und her hatten wir den Umgang mit dem Poncho schnell heraus. Wir hatten eingeplant, dass wir uns in den Doerfern etwas zu essen kaufen. Dies war leider nicht moeglich. So mussten wir von unseren Knapperzeug leben, welches wir mit kaltem Wasser runter spülten. Nach 12 km hatten wir nicht mehr so richtig Lust auf laufen. Und dann das erstaunliche. Da haelt neben uns ein Autofahrer und fragt, ob er uns mitnehmen kann. Ohne Zoegern sagten wir ja. Er fuhr uns zu einer super Pilgerunterkunft. Wir bedankten uns ganz doll fuers mitnehmen. Wir legten unsere Sachen im Zimmer ab und sind dann in eine Gaststaette gegangen, weil unser Magen dringend Beschaeftigung suchte. Eine nette alte Dame bediente uns. Zurueck in der Pilgerunterkunft lernten wir die super nette Besitzerin kennen. Wir sassen mit ihr in der Kueche und unterhielten uns lange und intensiv. Sie lud uns schliesslich zum Fruehstueck fuer den naechsten Morgen ein. Wir nahmen dankend an. Ziemlich fertig gingen Angie und ich dann bald schlafen.

Laufleistung: 12,2 km

Planung:

Es ist wieder so weit. Wandern auf dem Jakobsweg, die Via Regia. Das sind ca. 430 km von Bautzen nach Vacha. Ich starte am 30.08.10 in Bautzen. Gerne koennt ihr mich begleiten. Treffpunkt am Bahnhof Bautzen gegen 13:00 Uhr. Ihr koennt auch gerne spaeter „einsteigen“. So z. B. am Wochenende Fr bis So. Oder mitten in der Woche. Wie auch immer. Wenn ihr wissen wollt, wo ich mich gerade auf dem Weg befinde, ruft mich einfach an. Meine Handynummer sende ich euch bei Interesse gerne per Email. Punkto Ausruestung berate ich euch gerne. Bitte rechtzeitig mit mir in den Kontakt gehen.

Mehr ueber den Weg erfahrt ihr hier: KLICK